Gemeinschaftsforum der Schachschule Leipzig und der BSG Grün-Weiß Leipzig e.V. (http://www.leipziger-schachschule.de/forum/wbblite//index.php)
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Neujahrsgrüße und Aussichten für 2011 (Teil 1)
Liebe Mitglieder und Angehörige, liebe Kinder der Schachschule und Eltern, liebe Partner,
im Namen der Schachabteilung der BSG Chemie sowie der Schachschule Leipzig wünschen wir euch und Ihnen allen ein gesundes neues Jahr 2011, verbunden mit Glück und Erfolg in allen Lebensbereichen. Wie immer zum Jahreswechsel gibt es Gründe, die letzten Monate noch einmal kurz Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu geben.
Ein sportlicher Rückblick im Verein
Blicken wir auf das alte Jahr im sportlichen Sinne zurück, so stehen dort wieder einmal große Erfolge zu Buche. Unsere junge Abteilung, die gerade einmal acht Jahre alt ist, konnte trotz der strukturellen Probleme des akuten Personalmangels weitere sportliche Glanzpunkte setzen und sich so weiter in den überregionalen Fokus stellen. Natürlich überwog zu Jahresbeginn noch die Freude und Euphorie auf den am 30.12.2009 gewonnen Deutschen Vizemeistertitel der U12-Mannschaft. Die BSG Chemie ließ zu Jahresbeginn in der Presse durch ihre Schachabteilung sportlich aufhorchen und erntete viel Anerkennung und Respekt. Ausgeruht hat sich indes niemand auf diesen Lorbeeren.
Die U16-Mannschaft schaffte kurz darauf das nächste Husarenstück. Als Aufsteiger in die Sachsenliga wurde ohne Punktverlust sensationell der Landesmeistertitel gewonnen und somit die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft geschafft. Wenig später stand die 1. Männermannschaft mit dem Sieg in der 1. Bezirksklasse als Aufsteiger fest. Der vierte Aufstieg im vierten Jahr! Dabei gelang dieser Sprung in die Bezirksliga nahezu ohne die Spitzenspieler. Auch die 2. Männermannschaft wurde stabiler, die überwiegend jungen Spieler gewannen mehr und mehr Erfahrungen und Sicherheit.
Die Nachwuchsmannschaften trumpften weiter auf. Die U14-Mannschaft wurde sächsischer Vizemeister und JSBS-Pokalsieger. Das U12-Team wurde Bezirksmeister und Dritter in Sachsen. Die U10-Mannschaft holte Bronze im Bezirk und wurde Vierter zur Sachsenmeisterschaft. 12 Nachwuchsspieler qualifizierten sich zu den Sachsen-Einzelmeisterschaften, soviel wie noch nie! Drei davon erreichten Spitzenplätze: Sowohl Leonard Richter und Philipp Angrick in der AK U12 als auch Julia Halas in der AK U10 qualifizierten sich so für die Deutsche Einzelmeisterschaft.
Nahezu planmäßig verlief der Saisonstart im Herbst. Beide Männermannschaften kämpfen um den Aufstieg. Das U14-Team gewann bereits den Bezirksmeistertitel, die U12-Mannschaft steht kurz davor, es ihm gleich zu tun. In der Sachsenliga U16 liegt unser Team mit dem 2. Platz trotz einer Niederlage auf Kurs.
Die SVS-Leistungssportkommission nominierte gleich fünf junge Chemiker in den Landeskader. Felix Jahn schaffte den Sprung in den Kader in letzter Minute durch eine eindrucksvolle Leistung bei der IEM U8.
Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften schlossen das Jahr ab. Mit den Plätzen 8 (U12) und 16 (U16) lagen unsere Teams im Bereich der Erwartungen.
Kooperation mit der Schachschule Leipzig erneut Basis für Talententwicklung
Doch nicht nur im Verein wurden Maßstäbe gesetzt. Auch in der Schachschule gab es Steigerungen. Mehr als 300 Diplome wurden vergeben. Neue Talente konnten entwickelt werden. Auch wenn wir uns im Verein selbst einen Aufnahmestopp bei den Jüngsten auferlegten, so stehen die nächsten U8-Talente in den Startlöchern, die in den Kursen aufgebaut wurden. Bemerkenswert auch die Teilnehmer an den ausgerichteten Turnieren. Exakt 100 junge Spieler beim 7. Leipziger Schulschachcup sorgten für viel Trubel. 41 Kinder beim 2. U14-Open waren eine deutliche Steigerung gegenüber der Erstauflage im Vorjahr.
Das 3. BSG-Open fand im A&O-Hotel in der Innenstadt perfekte Bedingungen vor und dank Torsten Zuther, Marius Müller und Felix Schmücker auf den Plätzen 2 bis 4 ernteten wir nicht nur als Ausrichter anerkennende Worte. Auch diese Nachwuchsspieler erlernten einst das Schach-ABC in der Schachschule. Zu guter Letzt verzeichnete auch das 9. BSG-Weihnachtsturnier mit 64 Teilnehmern nicht nur einen neuen Rekord sondern bot einen Überblick über die heranwachsenden Talente.
Schwierigkeiten hinter den Kulissen
Trotz der Erfolge war es auch ein schweres Jahr für den Vorstand. Durch die Rücktritte von Enrico Halas und Frank Große mussten Aufgaben wieder doppelt und dreifach übernommen werden. Die erhoffte Breitschultrigkeit der Schachabteilung ging verloren. Die Belastung für die verbliebenen Verantwortlichen war sehr groß, eigentlich zu groß. Die Personalunion als Vorstand, Trainer, Turnierbegleiter und Mannschaftsleiter verlangte grenzwertigen Aufwand. Entlastung kam erst im Sommer, als mit Gisela Henker, Nadine Kahl und Sandra Kroße der Vorstand wieder verstärkt wurde.
Doch dafür wurden die Probleme im Gesamtverein größer und größer. Was nur die wenigsten wissen: Die Zusammenarbeit mit dem Vereinsvorstand wurde immer problematischer. Fördermittel wurden nicht weiter gereicht, das Amt für Sport der Stadt Leipzig strich für 2011 gar sämtliche Förderungen für Kinder- und Jugendarbeit, Übungsleiterzuschüsse und Fahrtkosten. Grund dafür waren fehlende Unterlagen (Abrechnungen, Jahresabschlüsse, Haushaltplanungen), die der Vereinsvorstand trotz mehrfacher Mahnungen schuldig blieb. Der geschätzte Verlust der für die Schachabteilung entgangener Finanzen muss so im Kalenderjahr 2010 auf ca. 1.700 € beziffert werden. Zudem bedurfte es ernster Gespräche, um zweckgebundene Fördermittel aus 2008 und 2009 in Höhe von mehr als 1.300 € im September nachgezahlt zu bekommen. Der Vereinsvorstand gab zudem Liquiditätsprobleme zu - wahrlich kein gutes Zeichen für die Entwicklung der BSG Chemie als Gesamtverein.
Doch auch intern lief nicht alles glatt. Die fehlende Zahlungsmoral in Sachen Mitgliedsbeiträgen ist schlichtweg inakzeptabel. Noch heute gibt es Beitragsrückstände aus dem 1. Halbjahr 2010. All diese Probleme verlangten große Sparmaßnahmen. Die SMM konnten nicht wie gewünscht bezuschusst, Fahrtkosten nicht erstattet werden. Eine Finanzierung zusätzlicher externer Trainer war so unmöglich, da die Mitgliedsbeiträge der Kinder von nötigen Mietkosten und Ausgaben für den Spielbetrieb sowie die Mitgliedsgebühren in Dachverbänden verschlungen werden.
Fast unbemerkt ging bei all dem eine existenzielle Errungenschaft unter: Die doch teils zähen Mietverhandlungen mit der ALS GmbH verliefen dank der Kompromissbereitschaft des neuen Vermieters aus unserer Sicht erfolgreich. So konnte der hausinterne Umzug im "Raumkontor" schließlich im Frühjahr endgültig vollzogen werden. Dies bot fortan wieder Perspektive und Planungssicherheit.
Und noch ein weiterer Schritt wurde umgesetzt: Gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung aus 2008 wurde der Rettungsanker ausgeworfen. Der bereits Ende 2009 gegründete neue Verein, die Brettspielgemeinschaft Grün-Weiß Leipzig e.V. wurde 2010 geschäftsfähig gemacht. Ein Konto wurde eingerichtet, die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt ist nach einer vollzogenen Satzungsänderung nur noch Formsache. Angesichts bestehender Probleme innerhalb der BSG Chemie Leipzig wird der Abteilungsvorstand zeitnah eine Mitgliederversammlung einberufen und den Mitgliedern und Eltern einen geschlossenen Übertritt der Abteilung zur BSG Grün-Weiß Leipzig e.V. zum 30.06.2011 empfehlen.
Kurz vor Weihnachten gelang es schließlich, mit dem neugegründeten Förderverein pro Kinder- und Jugendschach einen kompetenten Partner zu finden, der die Kooperation zwischen Schachschule und unserem Vereinsleben voranbringen will. Dies kann ein bedeutsamer Schritt für die Zukunft werden.
Neujahrsgrüße und Aussichten für 2011 (Teil 2)
Erfolg erfordert Eigeninitiativen, Engagement und Respekt vor dem Ehrenamt
Es liegt ein schweres und arbeitsreiches Jahr vor uns. Dies ist für uns nicht neu. Der Vorstand hat nie den Aufwand seiner Tätigkeit in den Fokus des Vereins gestellt. Die aktuelle Situation macht es aber nunmehr nötig, dass die Aufgaben hinter den Kulissen ein größeres Bewusstsein und Verantwortung aller Mitglieder verlangen. Dies fängt mit fristgemäßen Zahlungen der Mitgliedsbeiträge an und schließt die aktive Mitarbeit jedes Einzelnen ein. Wir wünschen uns eine höhere Identifikation und ein gesteigertes Maß an Respekt vor dem Aufwand derer, die in die Verantwortung traten und treten. Mit der Einhaltung selbstverständlicher Dinge wie einer regelmäßigen Trainingsteilnahme, stabile Präsenz an Mannschaftsmeisterschaften, Verantwortung für seine Mannschaft, Fahrbereitschaft und Übernahme von Betreuungsaufgaben aller Eltern (und nicht nur immer der "üblichen Verdächtigen") zu Wettkämpfen und einer Mitgestaltung an den schon traditionell gewordenen Events (Leipziger Schulschachcup, BSG- bzw. U14-Open, Weihnachtsturnier) wäre schon viel erreicht.
Hierbei liegt es keinesfalls am Vorstand allein, für diese Aufgaben zu werben. Immer wiederkehrende Aufgaben "dürfen" auch von jedem Mitglied selbständig erkannt, geplant und gelöst werden.
Leistungssport bleibt für den Verein nicht finanzierbar
Immer wieder kommen Fragen nach Finanzierungen des Trainings- und Spielbetriebs. Das ist kein Wunder, denn der prozentuale Anteil derer, die in unserem Verein überregionale Erfolge erzielen, steigt von Jahr zu Jahr. Im Vordergrund stehen dabei meist die Honorare für externe Trainer. Jedem Spieler aber auch den Eltern muss bewusst sein, dass mit der Teilnahme an sächsischen Landes- oder gar Deutschen Meisterschaften die Basis des Breitensports längst verlassen wurde. Eltern, deren Kinder sich als Kadersportler bewerben, müssen wissen und akzeptieren, dass ein Schachverein kein dauerhaftes Auswahltraining für überregionale Spitzenspieler bieten kann. Hierfür fehlen schlichtweg personelle und finanzielle Kapazitäten im Schachsport, da dieser mangels öffentlicher Lobby von großen Sponsorengeldern anderer Sportarten nur träumen kann.
Nachwuchsspieler, die in Sachsens Spitze oder gar auf Bundesebene spielen wollen, benötigen auch den bedingungslosen Rückenhalt der Eltern. Die Leistungsportkommission des Schachverbandes Sachsen hat dies auch unmissverständlich unterstrichen. Die Fördermittel für das Auswahltraining des SVS werden absehbar immer weniger. Die Trainingsvorbereitung im Schach für Leistungssportler ist für Trainer höchst aufwändig. Eltern, die ihre Kinder bei einer Sachsen- oder Deutschen Einzelmeisterschaft über mehrere Tage schon einmal begleitet haben, werden wissen, welchen Aufwand diese Leute bei der Vor- und Nachbereitung zweier Turnierpartien ihrer Schützlinge am Tag zu erledigen haben. Wer glaubt, dies sei mit einem Händedruck des Dankes beglichen, der irrt.
Auch aus diesem Grund wünscht sich der Vorstand gegenüber unserem eigenen Trainerpersonal, das einen ungeheuren Aufwand auf sich nimmt, etwas mehr Respekt und hegt den Wunsch, dass nicht jedes Angebot als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Der Erhalt der Motivation im Sport ist nicht nur für die Sportler wichtig sondern eben auch für das Trainerpersonal wie für alle anderen ehrenamtlich Tätigen hinter den Kulissen auch.
Ausblick für 2011
Es wird ein ereignisreiches Jahr. Die Männermannschaften liegen aussichtsreich im Rennen, die Nachwuchsmannschaften der Altersklassen U16, U14 und U12 werden wieder um die Qualifikationen zur Deutschen Meisterschaft eingreifen wollen. Die Landesjugendspiele sowie der JSBS-Pokal, den unser U14-Team das 3. Mal in Folge gewinnen könnte, werden weitere Herausforderungen sein.
Für die Einzel-Saison stellen im Februar die Bezirksmeisterschaften die erste große Bewährungsprobe dar. Das Erreichen der Deutschen Einzelmeisterschaft erfordert Spitzenplätze zu Ostern in Sebnitz zu den Sachsenmeisterschaften. Die geplante Eigenständigkeit der Schachabteilung wird eine große Herausforderung, der wir dauerhaft nur gewachsen sind, wenn sich niemand der Verantwortung und den Aufgaben entzieht.
In diesem Sinne wünsche ich im Namen des Vorstands sowie der Schachschule Leipzig allen Beteiligten viel Kraft, Energie und Erfolg im neuen Jahr.
Sven Sorge
Diskussion erbeten!
Vorangegegane Zeilen sind auch auf unserer Homepage zu finden. Diskussionen sind durchaus willkommen, deshalb auch dieser Text hier im Forum.
Vorerst abschließend von mir noch drei Dinge:
Ich möchte alle Mitglieder und Angehörige bitten, weiterhin Augen und Ohren für potenzielle Sponsoren offenzuhalten. Jeder Euro hilft. Dennoch haben wir auch durch Eigeninitiative in diesem Punkt einiges möglich gemacht. Ich denke da nur an die fleißigen Kuchenbäcker, Bratmaxen oder Imbissverkäufer bei so mancher Veranstaltung, denen wir hiermit nochmals aufs Herzlichste DANKE sagen wollen.
Weiterhin möchte ich mich bei der "Kinderfete" sowie Herrn David Just bedanken, die mit Spenden kurz vor Weihnachten die Arbeit unserer Schachabteilung großartig unterstützten.
Zu guter Letzt nochmals Dank "meinen" Vorstandsmitstreitern aussprechen: Gunar Schmidt für seine Arbeit bei der Homepage und dem nicht einfachen Schriftwechsel im Sommer mit dem Vereinsvorstand, Jens Jahn für seine ständige Präsenz und zuverlässige Hilfe bei der Organisation von Transport- und Aufbauaufgaben, den Mamas Sandra Kroße und Nadine Kahl für ihre Mitarbeit im Vorstand, bei der Vereinsgründung und ihr unermüdliches Engagement bei diversen Imbissorganisationen, Stephan Breithaupt für seine Unterstützung in Sachen Diplomatie in so mancher Kommunikation , Gisela Henker für die nervenaufreibende Unterstützung bei den zurückliegenden Kinderturnieren sowie den Mannschaftsleitern und tatkräftigen Eltern von Familie Schmücker, Müller, Richter, Angrick und Jahn.
Das musste mal raus, denn ohne sie wäre ich dem Verein möglicherweise schon längst davongelaufen...
Vergessen möchte ich aber nicht unsere Trainer Andreas Otto, Paul Zebisch und Torsten Zuther für Hilfe bei den aufwändigen DVM-Vorbereitungen.
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MfG
Sven Sorge
"Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird." (Winston Churchill)
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