Nachlese zur Mitgliederversammlung der BSG, persönliche Stellungnahme |
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Im Fanforum des FC Sachsen schreibt ein BSG-Mitglied in Bezug auf die Mitgliederversammlung vom 14.07., welches nicht aus der Schachabteilung kommt:
Zitat: |
Mit der Sektion Schach zeigten sich ernsthafte Differenzen. |
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Ja, das ist richtig. Aber ich möchte das nicht auf die "bösen Schachspieler" (oder die guten, je nach dem, aus welcher Sicht man das betrachtet) reduzieren lassen, sondern klar betonen, dass es aus dem Kreise der verbliebenen "Alt-Mitglieder" der BSG gehörig Widerstand gab. Viele sind ja auch aus Protest ausgetreten bzw. nicht erschienen.
Man sollte schon differenzieren, wer die bisher BSG verkörperte und was sie nach au0en darstellte: Nämlich einen Verein, der als Partner des FC Sachsen dem FCS-Nachwuchs unter die Arme greift, Traditionen des FC Sachsen als Rechtsnachfolger der alten BSG pflegt (auch in Form der Traditionsmannschaft) und eben eine Schachabteilung als bisher einzig aktiv im Wettkampfsport hat. Insgesamt passierte ja - ausgenommen der beiden Aktivposten Kinderfete und Schachabteilung, die sich jeweils eigenverantwortlich verwaltet und organisiert haben - doch im Grunde genommen gar nichts! Der eine Aktivposten (Kinderfete) hat sich schon losgelöst.
Die BSG besteht nun im Grunde überzählig aus Neuanmeldungen, die den Verein mehrheitlich in eine Richtung peitschen, die die "Alten" nicht wünschen. Da spielen verschiedene Motive eine Rolle. Und wer denkt, die Schachspieler sind nur "Püppchenschieber" und haben keinen Anspruch auf oder Vorstellungen zum Leutzscher Fußball, der irrt. Wir haben gleichwohl eine Menge grün-weißer Fans, die fußballerisch dem FC Sachsen die Treue halten. Um Mehrheiten gemeinsam mit den nicht Schach spielenden Altmitgliedern zu bilden, hat es jedoch eindeutig nicht gereicht. Die geschaffenen Mehrheiten haben entschieden, das muss man nun akzeptieren. Der massive aber aussichtslose Widerstand (ich geh mal von mir persönlich aus) begründete sich im Verstoß gegen den in der (immerhin noch bestehenden)
Satzung formulierten Vereinszweck, im Verstoß gegen das von den Mitgliedern beschlossenem und getragenen Leitbild, dem Verstoß gegen die Partnerschaft zum FC Sachsen (vor allem was die Unterstützung des Nachwuchses angeht). Dieser Verstoß begann nicht mit dem Beschluss in den Fußball einzusteigen sondern bereits mit der Ausarbeitung der neuen Satzung. Diese liegt einige Monate zurück und legte den Grundstein!
Um sauber zu verfahren - so meine Meinung - hätte dieser neue Weg der BSG, der einem eigenständigen souveränen Verein natürlich unstrittig zusteht, zumindest von einer MV den damaligen Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt werden müssen. Stattdessen stellte man die Mitglieder am 24.04. quasi vor vollendete Tatsachen und nutze die nun bestehende Rückendeckung gezielt durch frustgesteuerte Neumitglieder und schaffte so neue Mehrheitsverhältnisse. Juristisch ist das legitim, aber moralisch?
Dieses Vorgehen war und ist für mich als Fan des Leutzscher Fußballs, der keinesfalls den FC Sachsen in die Höhe heben will, nicht nachvollziehbar. Ich fühle mich als Mitglied, das die Satzung und die Leitlinien stets akzeptierte, hintergangen! Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit meiner Tätigkeit als Schachabteilungsleiter zu tun.
Ja, ich habe kürzlich einen Brief an den Aufsichtsrat des FC Sachsen z.H. Jens Ellinger geschrieben und den FC Sachsen so um eine Stellungnahme aus seiner Sicht zum Auftreten des Partnervereins gebeten. Die Antwort habe ich bekommen und die ist sehr aussagekräftig in vielen Punkten. Auch wenn ich selbst den FCS im Frust und Ärger 2002 verließ, so habe ich auch in der BSG beide Vereine als Gemeinschaft betrachtet, wohl wissend, dass juristisch natürlich beide völlig selbstständig und somit zu trennen sind. Aber laut geltender BSG-Satzung waren beide Vereine Partner. Zu diesem Zweck wurde die BSG 1997 gegründet! Wenn man sich dann von einem (nicht einmal rechtskräftig) gewählten Ehrenratsmitglied (sorry, aber dieses Gremium gibt es nach geltender Satzung noch gar nicht) in der MV an den Kopf werfen lassen muss: "Dann geh doch wieder zu deinem FC Sachsen", so entgleitet mit jeglicher Respekt! Das muss ich mir, der wöchentlich 25 Stunden und mehr in den Verein investiert, nicht sagen lassen! Und dann bekommt man auch noch Kommentare wie: "Ich weiß nicht, was du eigentlich willst." / "Ich verstehe deine Beweggründe nicht."
Bezeichnenderweise wurde über die Existenz meines Briefs an den AR des FC Sachsen auch sofort die die BSG informiert. Namen nenne ich hier nicht, die undichten Löcher soll der FC Sachsen selbst finden, so beabsichtigt.
In mir persönlich herrscht derart viel Wut, dass ich Jan Meurers längste Forumbeiträge hier überbieten könnte... Wut über fehlende oder verspätete Einladungen, Anwaltsschreiben über Nichtigkeit von Anträgen, Beschimpfungen wie oben geschildert, Gesprächsinhalte, über die man plötzlich nichts mehr wissen will etc. Ich weiß, dass es einigen oder vielen Fans ähnlich geht. Deshalb höre ich hier auch auf, obwohl es noch viel zu sagen gäbe.
Warum schreibe ich das in dieser Form? Weil für mich beide Vereine immer noch Partner sein sollten und dies nach geltender BSG-Satzung auch noch sind. Leider verhindert dies dieser unsägliche Rechtsstreit, der bestenfalls nur Anwaltsbüros profiliert.
Im Sinne des Leutzscher (Fußball-)Sports habe ich indes seit Montag keinen Heimatverein mehr! In dieser Hinsicht bin ich leer und hoffnungslos. Auch der FC Sachsen bietet in seiner jetzigen Form - hier gebe ich den BSGern Recht, eine nicht wirklich ernst zu nehmende Rolle. Dafür sorgt schon die über Jahre hausgemachte und von den Mitgliedern brav mitgetragene Abhängigkeit von einer Person namens Michael Kölmel.
All denen, die meinen, man trete doch nicht in Konkurrenz zum FC Sachsen, wenn man 13. Liga spiele, sei gesagt:
Ein Verein tritt mit einem anderen in Konkurrenz, wenn er
• sich mit einem anderen streitet, ihm droht oder klagt,
• sich die Historie eines anderen Vereins und dessen Tradition aneignen will,
• sich die Heimatstätte eines anderen Vereins ohne dessen Willen zu Nutze machen will,
• den einstig vereinbarten Zweck einer Logo-Vermarktung nicht mehr den Kindern des anderen Vereins zu Gute kommen lassen will,
• eigenen Mitgliedern und sogar Abteilungen, die sich aus Verbundenheit und Bekenntnis zu dieser Partnerschaft dagegen wehren, mit Rauswurf droht!
Meine Konsequenz?
Für mich bleibt die BSG nun noch ein Verein, in dem "meine" Schachabteilung zu Hause ist. Dort und dafür werde ich mich engagieren und auch mit dem Vereinsvorstand arrangieren. Es gilt, aus dem (für mich nun) stinknormalen Sportverein mit einer Fußballabteilung in 13. Liga ohne Nachwuchs und einer Schachabteilung in der 9. Liga mit Nachwuchs in der sächsischen Landesspitze und Wettkampfteilnehmen auf Deutschen Meisterschaften das Beste zu machen. Der Vorstand hat eine gute Zusammenarbeit versprochen, darauf wollen wir vertrauen, aber nicht blind sondern kritisch. Weiterhin baue ich auf unser Team in der Abteilung, auf die Eltern, die sich unserem Anliegen anschlossen und Präsenz zeigten (hierfür Dank und Respekt!) sowie auf unsere Kids, die dem Verein trotz allem noch so manchen Titel bescheren wollen und werden, auch wenn sie der erfahrene Co-Trainer unserer Fußmallmannschaft der 13. Liga gar nicht mehr haben will.
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"Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Man kann ihm nur Dinge zumuten, die er verdauen kann."
(Winston Churchill)
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