Wir werden dazu nochmals eine interne Email schicken. Hauptproblem ist, dass im Spielbezirk die nötigen Leute in den Vereinen fehlen, Nachwuchsarbeit zu leisten und die Spieler auch bei der Stange zu halten. Und ganz ehrlich: Momentan tut man im Spielbezirk auch nicht gerade viel, Schach attraktiv zu machen. Siegerehrungen nach (zentralen) Endrunden gibt es nicht. Zur U12 wurden selbst die Urkunden vergessen. Von Pokalen oder Medaillen als Anreiz will ich gar nicht reden... Hier könnte man mit wenig Geld (muss der Spielbezirk vom JSBS beantragen) einiges machen. Aber das wird seit Jahren jämmerlich in den jüngsten AK vernachlässigt.
Nächstes Problem: Das Niveau reicht von schwach bis sehr gut. Einige Kinder spielen stundenlang, die anderen wiederum müssen ewig warten. Eltern sind genervt, weil sie nicht wissen, wann ihre Kinder fertig sind. Zudem haben im U14-Alter die Kids schon gefühlte 137 Mal in der U8, U10, U12 ... gegeneinander gespielt.
Weil viele Nachwuchsspieler aufhören, haben die kleinen Vereine, die sonst gute Arbeit leisten (Kitzscher, Grimma), Probleme die U14-Teams überhaupt noch voll zu bekommen. So bleibt es derzeit an den drei "großen" Nachwuchsvereinen in Leipzig sowie dem engagierten SV Fortuna, diese Meisterschaft überhaupt auszuspielen.
Die SG Turm ist sicher gut bestückt, hat aber auch in den letzten Jahren an der U14 nicht oder kaum teilgenommen. Das sind auch vereinsinterne Entscheidungen, die man respektieren muss. Da spielen auch Betreuerprobleme keine unerhebliche Rolle. Du darfst auch nicht vergessen, dass die SMM U12 und U14 gleichzeitig stattfinden. Das heißt, qualifizierte Spieler können nur einmal spielen. Bei der SGL und der SG Turm wird der Fokus in diesem Frühjahr ganz sicher auch auf der U12 liegen.
Zu den gemeldeten Aufstellungen kann man nur soviel sagen: Wir, Turm und Fortuna haben sicher alles aufgeboten, was nominell verfügbar ist. Die SGL hat ihre Teams mit Strohleuten gefüllt, von denen ich glaube, dass kaum ein einziger spielen wird. Das ist aber auch nicht verwerflich, denn zum Datum der Meldungen weiß man oft gar nicht, wer denn nun spielt, weil die Rückmeldungen der Spieler/Eltern fehlen. Daher ist unsere 3. Mannschaft ja auch so gemeldet.
Die handelnden Leute in den Vereinen müssen jedem hinterher rennen, obwohl man im U14-Alter eigentlich eine gewisse Selbständigkeit voraussetzen darf. Das ermüdet irgendwann (auch mich).
Daher dreht sich der Kreisel der Unattraktivität und Unmotiviertheit immer weiter. Alternativen müssten her.
Und es gibt noch ein Problem: Für diese "Problem-Altersklasse" gibt es noch den JSBS-Pokal U14. Der ist (fast) attraktiver, weil die meisten Teams, die teilnehmen wollen, sich ohnehin keine Qualifikationen zur DVM ausrechnen. Insofern ist das auch kein Argument. Man macht sich gewissermaßen selbst Konkurrenz. Und in den Jahren der Landesjugendspiele (alle zwei Jahre) hat man dann den 3. Teamwettbewerb in der U14. Aus meiner Sicht ist das völlig am Ziel vorbei...
Viele Vereine wundern sich nur immer wieder, warum ihre Spieler im Alter von 12, 13 die Lust verlieren und schieben es auf pubertäre Interessen... Das mag auch sein, aber wenn ich mir das System ansehe, bin ich froh, dass ich nicht als Kind mit dem Schach angefangen hab sondern erst mit 17 in den Verein kam. Ich sehe auch keine Tendenz zur Änderung, solange man nicht gewillt ist, etwas zum Positiven zu verbessern. Dabei fällt mir jetzt gleich wieder die Wahl des Turnierorts zur BEM ein, aber es ist besser, ich beende das an der Stelle. Ihr wisst auch so, was ich meine.
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"Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Man kann ihm nur Dinge zumuten, die er verdauen kann."
(Winston Churchill)
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