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Sven Sorge
Admiral
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03.10.2013 22:05 |
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Laurin_&_fAMiLY
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05.10.2013 20:36 |
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VincentPapa
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Zitat: |
Original von Hercule
Ich finde die Partien haben zum größten Teil ein beachtliches Niveau und wir dürfen bei aller Kritik nicht vergessen, dass es sich um 7-8 jährige Kinder handelt.
Deswegen, Hut ab vor der Leistung und genießt die Zeit dort! Weiter so, Laurin. |
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Dem kann ich nur zustimmen. Die Partien haben ein sehr hohes Niveau (normalerweise geht es ja in dem Alter oft nur darum , wer mehr Figuren einstellt. Das ist hier überhaupt nicht so) Und Laurin wird sicher durch die Erfahrungen, die er gerade sammelt, noch einen Sprung machen. Hier die 5. Partie, die von beiden Seiten sehr stark gespielt wurde.
[Hier klicken, um die Partie auf dem Brett anzusehen]
[Event \"23rd EYCC 2013 - OPEN U8\"] [Site \"Budva\"] [Date \"2013.10.03\"] [Round \"5.7\"] [White \"Haufe, Laurin\"] [Black \"Poltorak, Sebastian\"] [Result \"0-1\"] [ECO \"B01\"] [BlackElo \"1371\"] [PlyCount \"86\"] [EventDate \"2013.09.29\"]
1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qa5 4. Bc4 Nf6 5. d4 c6 6. Nf3 Bg4 7. Bd2 e6 8. Ne4 Qd8 9. Nxf6+ Qxf6 10. h3 Bxf3 11. Qxf3 Qxd4 12. Qb3 Qd7 13. O-O-O Qc8 14. Rhe1 Be7 15. Qg3 Bf6 16. Re4 O-O 17. Bh6 Rd8 18. Rxd8+ Qxd8 19. Rg4 g6 20. h4 Bg7 21. Bxg7 Kxg7 22. h5 Qa5 23. f4 Nd7 24. hxg6 hxg6 25. Rg5 Qc7 26. Bxe6 Nf8 27. Bb3 Rd8 28. Rh5 Qd6 29. c3 Ne6 30. Rh4 Nc5 31. Bc2 Qd2+ 32. Kb1 Ne4 33. Rh7+ Kxh7 34. Qh4+ Kg7 35. Qh1 Nf2 36. Qc1 Qxc1+ 37. Kxc1 Nd3+ 38. Bxd3 Rxd3 39. Kc2 Rg3 40. b4 Rxg2+ 41. Kb3 Rf2 42. f5 g5 43. f6+ Rxf6 0-1
Fritz empfiehlt im 14. Zug das Opfer Lxe6 fxe6 15. Txe6 mit klarem Vorteil für Weiß. Das nicht gesehen zu haben ist wahrlich keine Schande, es ist aber eine schöne Stellung fürs Training. Auch danach hatte Laurin noch einen klaren Plan, wird aber von schwarz mit ebenso starken Zügen (insbesondere 32. Se4) ausgekontert.
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05.10.2013 20:38 |
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VincentPapa
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05.10.2013 20:39 |
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Laurin_&_fAMiLY
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05.10.2013 20:49 |
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VincentPapa
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05.10.2013 20:54 |
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Laurin_&_fAMiLY
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05.10.2013 21:05 |
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Sven Sorge
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RE: ...die nächste Herausforderung kommt bestimmt |
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Zitat: |
Original von Laurin_&_fAMiLY
Auch morgen bekommt Laurin keine "leichte" Kost serviert: sein Gegner wird Jakub Sosovicka (1675 ELO, an 4 gesetzt) sein... Mal sehen, wer dann den längeren Atem bzw. die beste Kondition hat... es ist vor Ort scheinbar sehr spürbar, dass die Kräfte der Kids langsam zur Neige gehen... Auch Micha bekommt langsam nen "Lagerkoller" ... ...
Also, alle Gedankenkraft rüberschicken und ein paar kühle bereitstellen... und Daumendrücken...
(und ein extra fürs Partie-Bereitstellen)
Liebe Grüße von Andrea |
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Gunar hat schon vorgearbeitet, wie sehe.
Kräftemäßig sollte es keine Probleme geben. Da hat Laurin doch schon ganz andere Püfungen hinter sich, wenn ich mal an SEM oder SMM mit drei Runden am Tag denke. Selbst ein Schultag ist länger. Wichtig wird sein, die Niederlagen jetzt richtig einzuordnen, die eigene Leistung korrekt einzuschätzen und den Fokus nach vorn zu richten.
Schließlich ist etwas ganz Normales geschehen.
Nutzt morgen den Vormittag, um mal Abstand vom Schach zu nehmen.
__________________ MfG
Sven Sorge
"Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird." (Winston Churchill)
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05.10.2013 22:13 |
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Laurin_&_fAMiLY
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06.10.2013 17:31 |
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Sven Sorge
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Zitat: |
Original von VincentPapa
In der Partie gab es nur minimale Fehler von beiden Seiten. Letzten Endes war wohl der Bauernverlust nach dem 20.Zug entscheidend. Beeindruckend, wie der Ukrainer das nutzt. |
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Dem mag ich nicht zustimmen. Gewiss, es sind Kinder im Alter von 7, 8 Jahren. Das darf man nie vergessen und so sollte man die Partien auch sehen. Aber: Es ist kein Anfängerturnier und die Kinder haben sicher fast alle schon ein paar Jahre intensives Training erhalten.
Da ich mit Laurin nun schon einige Zeit arbeite, weiß ich, was er kann und was er davon umsetzt bzw. wo ihm das nicht gelingt. Das ist aber gut für das kommende Training.
Nimmt man die Bewertung mal völlig losgelöst von möglichen Rahmenbedinungen (die betreffen immer beide Kontrahenten), fällt es auf, dass Laurin sich sehr mutig in die Spiel stürzt und das Risiko in gegenseitigen Rochaden sucht. Das spricht für ihn. Er schafft es aber nicht, die Stellung und die Dynamik an beiden Flügeln des Geschehens richtig einzuordnen, obwohl ihm das sonst liegt. Daraus gewinne ich den Eindruck, dass er in den entscheidenden Momenten sich nicht genügend Zeit lässt. Das ist natürlich nur eine Mutmaßung aus der Ferne, denn man müsste dazu auch die Partie und die Körpersprache sehen können. Aber wieder ist zu sehen, dass die Partie sehr früh einen erkennbaren Verlauf nimmt.
Auch wäre mal wieder zu hinterfragen, ob er auf die Eröffnung vorbereitet wurde, denn wir haben ja gegen das Königsgambit ein anderes Repertoir. Wenn er darauf vorbereit wurde (was ich aber nicht glaube, da man Partien bei uns erfragt hat und das Königsgambit bisher nicht aufs Brett kam), dann wundert mich die eigenwillige Variantenwahl.
Nun mal zur Partie
Im Grunde gleichen sich die Fehler zum Spiel in Runde 2. Nehmen wir mal die Stellung im 10. Zug. Das Zentrum ist geöffnet, die schwarze Dame hat bis dahin 3x gezogen (Laurin weiß, dass das nicht gut ist) und steht arlamierend in der Linie des Königs. Weiterhin ist nach 10. d3 auch ersichtlich, dass beide weißen Läufer sehr schnell in Richtung Damenflügel (große Rochadenseite) schielen können, wenn sie nach f3/g4 bzw. f4 gehen. Da muss man kein Prophet sein oder lange nachrechnen. Wenn man hier die lange Rochade ins Kalkül zieht, dann muss man auch die gegnerischen (hier naheliegenden) Züge einrechnen und die sind offensichtlich. Diesen Anspruch stelle ich an Laurin einfach mal, dass er das kann. Und ich weiß, dass er das kann!
Es droht in der Stellung leicht erkennbar "Ärger". Trotzdem entscheidet sich Laurin für die lange Rochade. Hier stellt sich mir die Frage als Trainer, wie lange er sich für diesen Zug Zeit ließ und inwieweit er die Stellung tatsächlich durchdacht hat.
Ich habe jetzt keine Engine laufen lassen (mach ich noch), aber rein aus dem Bauchgefühl kann das nicht gut sein. Und man sieht ja auch, dass die schwarze Dame in den nächsten Zügen noch einige Tritte von weißen Figuren bekommt, bis sie nach hinten abgedrängt ist.
Nächste Sache, die ich mit Laurin schon oft besprochen habe: Die Abtauschangebote! 13. ... Sd5 14. Sxd5 Lxd5 stellt zwar den Läufer vermeintlich gut, doch es bedarf wieder zweier Züge nur für einen Tausch (der Gegner braucht nur einen, also erneuter Tempoverlust). Die weißen Züge 13 bis 18 sind allesamt forcierte Angriffszüge oder vorbereitende Züge. Auch der Bauernverlust ist zweizügig durchaus für Laurin erkennbar. Der Rest ist pure Technik.
Ich sehe nicht wirklich richtig gute Züge von Schwarz. Der Weiße nutzt die kleinen Fehler aus und macht dann "Dienst nach Vorschrift". Er fährt schlicht und einfach unspektakulär den Punkt nach Hause, der sich im 10. Zug angedeutet hat. So wenn die Bayern im Fußball nach 5 Minuten 1:0 in Führung gehen und das dann locker, kraftsparend nach Hause spielen.
Jetzt gewinne ich dem Ganzen aber etwas Positives ab: Wir sehen, woran wir für künftige Aufgaben arbeiten können und müssen. Es ist das Training an Stellungsbewertungen
__________________ MfG
Sven Sorge
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06.10.2013 18:23 |
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Sven Sorge
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Zitat: |
Original von Laurin_&_fAMiLY
Leider konnte Laurin sich auch in Runde 7 nicht gegen seinen Gegner Jakub Sosovicka (1675 ELO) durchsetzen. Schade, ich hätte ihm heute natürlich auch mal wieder nen Punkt gegönnt - ohne damit die Erwartung daran zu knüpfen. Mal sehen, wie diese Partie sich auf dem Brett anschauen lässt, die Vorbereitungen waren wohl schon intensiv bin gespannt auf die Analyseworte... es waren ja nun schon recht starke Partien, aber letzten Endes zählt halt auch der Punkt . |
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Schade! Auch hier sag ich aber wieder: Kopf hoch, Mund abwischen und aufstehen! Einfach mal abschalten und die Vorbereitung weniger intensiv an die Spielweise des Gegners orientieren sondern an den eigenen Stärken.
Die 6. Runde hat mir gezeigt, dass bei Laurin irgendwo die Säge klemmt. Es kommt mir so vor, als würden Dinge, die er sonst aud dem "FF" kennt und kann, weggeblasen sein, als würde man seine Spielweise völlig umkrempeln oder nur am Gegner ausrichten. Bei der Eröffnungs-bzw. Variantenwahl ist es wichtig, dass das Kind den Plan versteht. Nicht immer ist der beste Zug, den "Fritz" empfielt, auch der beste Zug für Kinder, weil die Strategien viel zu komplex sind. Daher sind einfache Varianten, die einen klaren Plan haben, viel wichtiger als Großmeistereröffnungen. Ich will nicht vorgreifen, aber laurins Stärken kamen in den letzten Runden nicht zum Tragen.
__________________ MfG
Sven Sorge
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06.10.2013 18:36 |
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Laurin_&_fAMiLY
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07.10.2013 18:00 |
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