Was
wollen wir?
Schach ist nicht nur eine sinnvolle
geistige und sportliche Freizeitbeschäftigung. Schach
in Kombination von Sport und Spiel ist in der Lage, einen wesentlichen
Beitrag zur Unterstützung des allgemeinen Bildungs- und
Erziehungsauftrages unserer Schulen zu leisten, wodurch sich
der Schachsport ganz wesentlich von anderen Sportarten - wie
z.B. Fußball - abhebt.
Besonders bedeutsam ist der Einfluss
des Schachspiels auf den Schulalltag von Kindern und Jugendlichen.
Untersuchungen zum Bildungswert des Schachs machen deutlich,
welche wichtige Aufgabe Schach im persönlich-individuellen
und im gesellschaftlich-sozialen Bereich erfüllen kann.
So ist es anhand von Studien nachgewiesen, dass Schulkinder,
welche regelmäßig an einem qualifizierten Schachunterricht
teilnahmen, deutliche Verbesserungen ihrer schulischen Leistungen
erzielten. Und zwar nicht nur im logischen und mathematischen
Denken sondern sogar in der Rechtschreibung und im Lesen. In
der Praxis beweisen Beispiele aus der Vereinsjugendarbeit unserer
Partnervereine, dass Kinder mit großen schulischen Problemen,
Aufmerksamkeitsdefiziten und Konzentrationsschwächen mit
Hilfe der positiven Wirkung des Schachspieles wesentlich ruhiger
und ausgeglichener wurden und nicht selten einen beträchtlichen
Leistungssprung in der Schule vollbrachten.
Schach bietet derart viele Elemente der Schulmathematik, dass
sich immer mehr Schulen mittlerweile entschieden haben, Schach
für Grundschüler als Unterrichtsfach einzuführen
und hierfür sogar eine Mathematikstunde pro Woche opfern.
Kurt Lellinger (Rekt. i. R.), Vorsitzender der Deutschen Schulschachstiftung,
schrieb in einem Bericht im Zusammenhang mit der "Schreckensmeldung" Pisa-Studie
folgendes:
Mit "Pisa" (Programme
for International Student Assessment) ging ein gewaltiger
Schreck durch die Deutsche Nation, und viel Hektik begann
in der bildungspolitischen Landschaft. Die OECD - ein Club
der wirtschaftlich stärksten Mächte - hat mit
ihrer Studie glattweg herausgefunden, dass Deutschland
im Schülerleistungsvergleich ans untere Ende der Staatenskala
geraten ist.
Die schockartige Reaktion vieler Bildungspolitiker ist doch
eigentlich unbegründet: Die aufgedeckten Mängel waren
doch weitgehend bekannt! Bereits vor 30 Jahren hat die Reizvokabel "Legasthenie" Schrecken
in der deutschen Bildungslandschaft ausgelöst. Im Laufe
der Jahre nahmen die Defizite im Lernverhalten unserer Schüler
kontinuierlich zu, sodass es unschwer zu erneuerbaren Auflistung
kommen konnte, wie z.B. Mängel in der Konzentration und
des Sprechverhaltens, oder Zunahme an Impulsivität, Aggressivität
und Hyperaktivität, oder Störungen im Sozialverhalten
und Störungen durch Misserfolge beim Erwerb der Kulturtechniken
von Lesen und Rechtschreiben. Parallel hiermit entsteht eine
Zunahme von Lernunlust und Desinteresse an schulischen Themenstellungen.
Natürlich lässt
sich durch Qualitätsverbesserungen in Unterricht und
Schule manches besser machen. Durch Stärkung der Professionalität
der Lehrer lässt sich die diagnostische und methodische
Kompetenz der Lehrer erhöhen. Eine gut konzipierte
Ganztagsschule kann auch zur Leistungssteigerung mit beitragen.
Aber noch viel wichtiger sind Bemühungen zur Erreichung
erzieherischer Ziele:
- Freude am Lernen,
- Freude am persönlichen Erfolg,
- Freude am eigenen Durchhaltevermögen,
- Erfahrung mit eigenen Stärken,
- erfolgreiche Auseinandersetzung mit eigenen Schwächen.
Um diese Ziele erreichen zu können, liegen ausreichende
Erfahrungen durch das Betreiben des Schulschachs vor.
Egon Ditt, der langjährige Präsident des Deutschen
Schachbundes, schrieb 1996, anlässlich des 75-jährigen
Bestehens des Saarländischen-Schachverbandes, über
das "Königliche Spiel": "Das Schachspiel
trainiert Fähigkeiten und Fertigkeiten, die keine Schule
und keine Universität in ihren Ausbildungsgängen
so ausgeprägt haben. Wir lernen beim Schach in kurzer
Zeit eine gegebene Situation zu analysieren, zwischen mehreren
Entscheidungsalternativen abzuwägen und schließlich
die Entscheidung und deren Folgen auf uns zu nehmen. Wir begeben
uns freiwillig in eine Stresssituation und lernen kühl
und nüchtern zu handeln. Schach als Sport fasziniert Kinder,
weil sie in dieser Welt des Geistes ernst genommen werden und
weil sie unabhängig vom Alter nur an ihrem Spiel gemessen
werden."
Bei vielen Schülerinnen und Schülern aus allen Schularten
konnten gute bis sehr gute Leistungen erzielt werden, weil
individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten durch Schach
trainiert wurden.
Die Förderung des Schulschachs gewinnt höchsten Rangwert
in der gegenwärtigen Diskussion nach der weltweit vorliegenden
OECD-Studie "Pisa".
Durch Schulschach lassen sich Haltungen in unserer Schuljugend
erreichen und stabilisieren, und das ist noch wichtiger als
alle noch so gut gemeinten organisatorischen und materiellen
Umplanungen in der Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland.
Kurt Lellinger, Rekt. i. R.
Vorsitzender der Deutschen Schulschachstiftung
Für weitere Informationen
zu diesem Thema verweisen wir auf die Ergebnisse
der Schach-Studie aus Trier.
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